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Halle

Halloren Kugeln finden ihre Liebhaber unter Jung und Alt. Wie sich die Leckerei ihren guten Ruf eroberte, ist bei einem Besuch in Deutschlands ältester produzierender Schokoladenfabrik in Halle zu erfahren.

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Einige der neuen Kosmetikprodukte können beim Rundgang selbst probiert werden. Foto: Zerfass

In der Halloren Schokoladenfabrik lässt man sich immer wieder etwas einfallen, um neue Kunden zu gewinnen, die Arbeitsplätze im Unternehmen zu sichern. Mich begeisterte seinerzeit die Einführung von Mozartkugeln unter dem Firmenlogo „Halloren“. Meine Freundin andererseits ist von der Handcreme mit Kakaobutter und Mandelöl sehr angetan. Ja, auch Kosmetik aus eigener Fertigung gibt’s neuerdings bei Halloren. Probieren lässt sich diese bei einer Führung im Schokoladenmuseum in der Delitzscher Straße, wie ich sie anlässlich eines betrieblichen Weihnachtsfeierausflugs erleben konnte. Dort erzählte eine Halloren-Mitarbeiterin alles über die Entdeckung des Kakaos in Lateinamerika und die Geschichte der Schokolade, wie sie im Laufe der Jahrhunderte Europa eroberte.

Schokolade kennt man seit mehr als 4.000 Jahren, unter anderem bei den alten Maya, die sie als Ritualgetränk zubereiteten. Aber erst 1550 soll sie nach Europa gelangt sein, besagt eine Legende. Am spanischen Hof fand das Mitbringsel einiger Dominikanermönche damals großen Anklang. Andere Quellen datieren die Entdeckung aus der Neuen Welt ins Jahr 1504, als Christoph Kolumbus erste Kakaobohnen nach Spanien mitbrachte. Nach und nach verbreitete sich Schokolade in ganz Europa, wo sie vor allem an den Adelshäusern Genießer fand. Erst im 19. Jahrhundert fand Schokolade in Form von Kakaogetränken weite Verbreitung auch unter bürgerlichen Bevölkerungsschichten. Im Jahr 1847 gelang erstmals die Herstellung von formbarer Schokoladenmasse.

Manufakturen, die Kakaobohnen verarbeiteten, gab es bereits seit dem frühen 18. Jahrhundert. Als ältestes, heute noch produzierendes Unternehmen gilt die Halloren-Schokoladenfabrik in Halle. Sie geht zurück auf den Konditor Friedrich August Miethe, der 1804 in der heutigen Geiststraße ein Geschäft eröffnete. Schon früh wurde hier neben Kuchen auch Schokolade hergestellt. 1851 kaufte Friedrich David das Unternehmen und baute es kontinuierlich aus. Schließlich wurde 1896 die Davidsche Schokoladenfabrik in der „Aeußeren Delitzscher Straße“ eröffnet. Dieser Standort ist bis heute Firmensitz des Unternehmens. Bis 1943 wurden die Schokoladenprodukte von dort unter dem Namen „Mignon“ vertrieben.

Nach der Umbenennung in VEB Schokoladenfabrik Halloren im Jahr 1952 wurde auch die Original Halloren Kugel erfunden, die sich zu einer der beliebtesten Süßigkeiten in der DDR entwickelte. Nach der Wende und der folgenden Treuhandverwaltung kam es 1992 zur Privatisierung durch den Hannoveraner Wirtschaftsprüfer Paul Morzynski, der den Grundstein für den späteren wirtschaftlichen Erfolg legte. Meilensteine der Entwicklung waren die Inbetriebnahme einer neuen Produktionsstraße für Original Halloren Kugeln 1995, die Übernahme der Confiserie Dreher und die Eröffnung eines neuen Logistikzentrums 2001/2002 sowie die Einweihung des Schokoladenmuseums mit der Schokoladenerlebniswelt zum 200-jährigen Firmenjubiläum. Was dort alles zu entdecken ist, davon sollten sich Interessierte bei einem Besuch jedoch selbst einen Eindruck verschaffen.

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Die Himmelsscheibe von Nebra einmal ganz aus Schokolade. Foto: Zerfass

Halloren Erlebniswelt

Delitzscher Straße 70
06112 Halle/ Saale
Telefon: 0345 56 42 192 / 56 42 193
E-Mail: erlebniswelt@halloren.de

Öffnungszeiten:
Montag bis Samstag
10:00 bis 18:00 Uhr
sonn- und feiertags geschlossen

Öffentliche Führungen:
Freitag 13:00 Uhr
Samstag 11:00 und 13:00 Uhr

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Ein Beitrag von
Wolfgang Zerfass

Oma Edith in Thüringen brachte ich immer etwas aus Halle mit, wenn ich sie für ein Wochenende besuchte. Meist bestellte sie zuvor einige Packungen Halloren Kugeln bei mir, die sie in ihrem Wohnzimmer-Büfett verstaute, um sie bei verschiedenen Anlässen zu verschenken. Nicht selten stellte sie eine Schachtel auf ihren Küchentisch und alle in der Runde langten ordentlich zu. Das hallesche Konfekt kam bei jedem in der Familie sehr gut an.

Schon mehr als fünfzehn Jahre ist das her. Manch anderes Produkt aus Halles Schokoladenfabrik hatte meine Oma nicht mehr kennengelernt. So auch nicht die Dubai-Schokolade, die erstmals vor dem Nikolaustag letzten Jahres im Werksverkauf über den Ladentisch ging. Inzwischen begeistert die trendige Leckerei ihre Fans unter dem Namen „Halloren Du-Bye Schokolade“. Was hätte die alte Dame wohl zu dieser raffinierten Kreation gesagt? Vermutlich wäre sie hin und weg gewesen wie viele Freunde und Bekannte von mir.

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Das Schokoladenzimmer lässt viele Besucher der Halloren Erlebniswelt staunen. Foto: Zerfass

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