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Landkreis Börde

Preisgekrönte Stollen, Brötchen, die wie 1913 gebacken sind, nur besser, Brot und Kuchen in allen Variationen, das alles gibt es in der Lindhorster Bäckerei Düsedau. Zu besonderen Anlässen wird sogar an der nahegelegenen Bockwindmühle gebacken.

Als Volker Düsedau 2011 verstarb, stand David Bahrendt plötzlich vor der Frage, ob er die Bäckerei übernehmen wolle, zwei Jahre vor deren einhundertjährigem Bestehen. Er wollte, absolvierte die Meisterschule, schloss als damals jüngster Bäckermeister Sachsen-Anhalts ab und führt das Familienunternehmen seither im Sinne der Düsedaus fort. Die alten Rezepte gibt es noch, aber David Bahrendt entwickelt sie weiter. „Die Qualität der Mehle ist heute besser“, sagt er und weiß, wo er das beste Mehl herbekommt: Aus einer Mühle in Thale, ebenfalls einem traditionellen Familienbetrieb. Jeden Monat werden gut 20 Tonnen Mehl verbacken.

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Kuchen gibt es in der Bäckerei Düsedau in allen Variationen, aus Mürbeteig, Hefeteig und auch Torten.

Die Bäckerei Düsedau betreibt mittlerweile fünf Verkaufsstellen, beschäftigt 35 Mitarbeiter, viele gehören zur Familie Bahrendt. Zusätzlich hat sie das Gütesiegel errungen und wurde mit dem Ehrenpreis des Bäckerhandwerks ausgezeichnet.

 

Die Leidenschaft David Bahrendts gilt dem Hefeteig, aber in der Bäckerei werden auch Torten gefertigt und für besondere Anlässe persönlich dekoriert. Gibt es Wünsche, die in dieser Bäckerei nicht erfüllt werden? David Bahrendt schüttelt den Kopf. Täglich verlassen 3000 Brötchen, 20 Blechkuchen und 150 Brote die Backstube. Besonders beliebt ist das Wurzelbrot, ein rustikal gedrehtes Brot mit Kruste in verschiedenen Geschmacksrichtungen, mit Kräutern oder Tomate, ausgezeichnet mit einem kulinarischen Stern.

Außerdem betreibt der Bäckermeister zwei mobile Pizzaöfen in einem umgebauten Barkas, organisiert zusammen mit der Brauerei Eckart ein Oktoberfest, versorgt Gäste bei Simson- oder

Oldtimertreffen, ist bei jedem Heidefest, jedem Landeserntedankfest dabei, kann Catering für 3000 Personen anbieten, kommt dafür mit dem Holzbackofen, dem Grill und dem Smoker, bereitet

neben Pizza und Flammkuchen auch Spanferkel, Wildschwein oder Rehbraten zu. An Mühlentagen führt David Bahrendt die Tradition Volker Düsedaus fort und backt im Backofen der Lindhorster Mühle. An solchen Tagen gehen dort über einhundert Brote über den Ladentisch.

In der Vorweihnachtszeit widmet sich das Bäckerteam wieder den Butter-, Marzipan- und Mohnstollen. Die wurden bereits mit Gold- und Silbermedaillen ausgezeichnet und müssen sich nicht hinter den Dresdner Stollen verstecken.

 

Inzwischen muss der Bäckermeister nicht mehr regelmäßig nachts aufstehen, sondern erst kurz vor Sechs. In der Backstube arbeiten 15 Mitarbeiter, da hat der Meister nicht mehr jeden Tag den ganz

frühen Frühdienst. Doch ganz gleich, wann die Öfen heizen: „Das ist echtes Handwerk. Alles, was wir verkaufen, haben wir selbst hergestellt.“ Die Liebe zum Backen glüht weiter.

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Der Hinkelstein wurde zum einhundertsten Geburtstag der Bäckerei Düsedau enthüllt.

Bäckerei Düsedau

Das Stammhaus der Bäckerei Düsedau befindet sich im Colbitzer Ortsteil Lindhorst, Lindenstraße 23, 39326 Lindhorst und ist erreichbar unter der Telefonnummer: 039207/ 80557.

Weitere Filialen gibt es in Colbitz, Wolmirstedt, Barleben und Magdeburg.

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Ein Beitrag von
Gudrun Billowie

Bäcker wollte David Bahrendt schon immer werden. Das frühe Aufstehen hat den 37-Jährigen nie geschreckt. Dafür lockt ihn die Faszination, auf der Grundlage von vier Zutaten unendlich viele Backvariationen zu kreieren.

 

Mehl, Wasser, Salz und Hefe, mit diesen Zutaten zaubert Bäckermeister David Bahrendt am liebsten. „Schon durch die minimale Änderung der Mengen von Salz oder Mehl können wir den Geschmack gravierend verändern.“ Das Wichtigste ist, dass jeder Teig ausreichend ruhen kann. Das Handwerk hat der 37-jährige Bäckermeister bei Volker Düsedau gelernt, dessen Familiennamen die 1913 gegründete Bäckerei immer noch trägt. „Er war ein sehr guter Mensch und Ausbilder“, blickt David Bahrendt zurück. Ein Vermächtnis des alten Meisters ist die alte Bockwindmühle, die nur wenige Meter Luftlinie entfernt die Landschaft zwischen Lindhorst und Colbitz prägt. Volker Düsedau gehörte zu denen, die wesentlich daran mitwirkten, dass diese Mühle erhalten bleibt

und einen altdeutschen Backofen bekommt. Darin zeigte er dem Publikum traditionelles Backhandwerk.

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Bäckermeister David Bahrendt lässt den Teig für die Brote lange ruhen.

Foto: Gudrun Billowie

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