
Jerichower Land
Der Ökohof Fläming in Schopsdorf soll weiter ausgebaut werden.

Ein Beitrag von
Hendrik Reppin
Schon die rostrote Eisenglocke am Zugang zum alten Bauernhof in Schopsdorf vermittelt ein Gefühl von ursprünglicher Landwirtschaft. Öffnet Friedrich Rosenthal dann die Tore seines Hofes, gibt er den Blick auf einen typischen Bauernhof frei. Der Ökohof Fläming in der Schopsdorfer Dorfstraße betreibt einen kleinen Verkaufsstand vor den Toren, in dem es rund um die Uhr Eier, Nudeln und einiges mehr gibt. Dafür gibt es zum Vorbestellen über den Online-Shop jede Menge Produkte eines klassischen Landwirtschaftsbetriebes. Die Kunden können aus einer Vielzahl an landwirtschaftlichen Produkten auswählen. Ob Weiderind oder Freilandschwein, Suppenhuhn oder Weidehähnchen, hier bekommt der Kunde nicht nur Produkte aus der Region, sondern auch aus ökologischer Zucht. Zu zusammengestellten Waren können sowohl direkt am Hof abgeholt oder aber per Paket geliefert werden.
Die Geschichte des Ökohof Fläming in Schopsdorf begann im Jahr 2010 mit einer Imkerei. „Gemeinsam mit meinem Vater habe ich das Projekt Ökohof schrittweise aufgebaut und es vom Hobby zu einem Nebenerwerb entwickelt“, berichtet Friedrich Rosenthal über den Start. Zu Beginn habe es nur die Hofstelle ohne Flächen gegeben, doch ab 2016 sei Ackerland dazu gepachtet worden.


Seit dieser Zeit werde der Hof nach den Kriterien des Ökolandbaus betrieben. „Ökologische Landwirtschaft und Tierhaltung ist die Kunst, bei der Erzeugung guter Lebensmittel Rücksicht auf die Umwelt und die Bedürfnisse der Tiere zu nehmen“, erklärt Friedrich Rosenthal. „So arbeiten wir Tag für Tag, um den Kunden einen Genuss bieten zu können, der ihn wie uns begeistert.“ Aktuell bewirtschafte der Hof etwa 50 Hektar Acker und 20 Hektar Grünland. Doch die Suche nach weiteren Flächen gehe weiter. „Momentan suchen wir nach Flächen in der näheren Umgebung. Schließlich ist die am weitesten entfernte Ackerfläche etwa 20 Kilometer vom Ökohof entfernt.“ Außerdem, erklärt Friedrich Rosenthal, soll sich der Ökohof Fläming noch weiter vergrößern. Aus dem jetzigen Nebenerwerb soll in naher Zukunft ein Haupterwerb werden.
Während jetzt auf dem Acker ausschließlich das Futter für die Tiere geerntet wird, sollen in den nächsten Jahren Marktfrüchte und Gemüse angebaut werden. So wollen die Rosenthals ihr Angebot erweitern.
Im Moment liegt jedoch der Fokus auf die mobile Geflügelhaltung. So sind Legehennen und Gänse im Mobilstall auf den Grünlandflächen des Ökohofs unterwegs. Täglich werden von hier aus etwa 200 Bio-Eier zum Verkaufsstand am Hof und zu den umliegenden Ständen in der Region ausgeliefert.
Eine sogenannte Erhaltungszucht betreiben die Rosenthals mit einer besonderen Rinderrasse. Das Rote Höhenvieh ist eine bedrohte Nutztierrasse. Vier Fersen, also Jungkühe und ein Bulle stehen auf der Weide des Ökohofs. Einige Schweine, Kaltblutpferde, drei Esel, fünf Schafe, sechs Katzen und ein Hofhund gehören ebenfalls zu den tierischen Bewohnern.
Und nicht zu vergessen: die heimlichen „Gründungsmitglieder“ des Landwirtschaftsbetriebs – zehn Bienenvölker, die vor 15 Jahren mit dem Honig aus der Imkerei den Startschuss für den Ökohof Fläming in Schopsdorf gegeben hatten.
