
Ein Beitrag von
Dr. Julia Gräf / Jörg Schulze
Vor 35 Jahren öffnete die Langobardenwerkstatt Zethlingen erstmals ihre Tore und lud neugierige Besucher zu einem Werkstatttag auf den Mühlenberg ein. Seitdem ist der Ort ein echter Geheimtipp für alle, die Geschichte hautnah erleben wollen – und kaum ein Schulkind in der Altmark hat diesen magischen Ort noch nicht besucht. Aber keine Sorge, auch für Erwachsene gibt es hier jede Menge zu entdecken!
Die Saison 2025 startet wie gewohnt am 1. Mai mit einem kulinarischen Highlight: „Puls, Erbsensuppe und Moretum – Essen und Trinken bei den Germanen und Römern“. Hier könnt ihr nicht nur in die Kochtöpfe der Vergangenheit schauen, sondern auch selbst probieren, was unsere fleißigen Mitarbeiter und Ehrenamtlichen über offenem Feuer oder im Lehmbackofen zubereiten. Wer hätte gedacht, dass Geschichte so lecker sein kann?


Geschichte zum Anfassen
Logistisch war die Wanderung immer wieder eine Herausforderung. Mit zwei Autos haben wir den Zielpunkt der Etappe angesteuert, eines abgestellt, mit dem anderen ging es weiter zum Ausgangspunkt. Nach der Tour, bei der meist Proviant und Picknickdecke im Rucksack waren, stiegen wir ins Auto, um das zweite Fahrzeug wieder einzusammeln. Dass das auch schief gehen kann, mussten wir zwischen Salzmünde und Wettin erleben. Der Autoschlüssel des zweiten Fahrzeugs blieb versehentlich im ersten Auto liegen. Wir mussten den rund sieben Kilometer langen Weg an dem Wochentag gleich zweimal absolvieren.
Thementage und Ferienwerkstätten
Neben dem Saisonstart gibt es noch zwei weitere Thementage: Am 3. August dreht sich alles um Schafwolle, und am 28. September steht das Töpfern im Mittelpunkt. Auch während der Sachsen-Anhalter Sommerferien ist die Langobardenwerkstatt dienstags und mittwochs geöffnet und bietet spezielle Ferienwerkstätten an. Ein perfektes Ausflugsziel für die ganze Familie!
Dass ausgerechnet der Zethlinger Mühlenberg für die Langobardenwerkstatt ausgewählt wurde, ist kein Zufall. Der Berg hat eine lange Geschichte, die bis in die Römische Kaiserzeit zurückreicht. Von 2. bis 5. Jahrhundert n. Chr. diente er als Bestattungsplatz, und über 2000 Urnengräber sowie eine Siedlung und ein Eisenverhüttungsplatz wurden hier entdeckt. Ob es sich wirklich um Langobarden handelte, wird zwar noch diskutiert – aber eines ist sicher: Die Elbgermanen haben hier ihre Spuren hinterlassen.
Ab dem 13. November 2025 könnt ihr im Johann-Friedrich-Danneil-Museum in Salzwedel eine spannende Sonderausstellung besuchen, die sich mit der Geschichte der Langobarden und ihrer Beziehungen zum Römischen Reich beschäftigt. Wie lebten sie? Was aßen sie? Und wie sah ihr Alltag aus? Die Ausstellung gibt Antworten auf diese Fragen und zeigt, wie vielfältig und spannend die Beziehungen zwischen den Elbgermanen und dem Römischen Reich waren.
Also, schnappt euch eure Familie, Freunde oder Schulklassen und taucht ein in die faszinierende Welt der Langobarden.
Hier wird Geschichte lebendig – und das auf die unterhaltsamste Art und Weise!

Handwerk zum Ausprobieren
Für Aktionstage oder Führungen für Schulklassen und Gruppen könnt ihr euch direkt an das Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel wenden:
Tel.: 03901 423380
Mail: info@danneil-museum.de