
Anhalt-Bitterfeld
Hier kann der Mensch Natur sehen, fühlen, riechen, schmecken und hören. Weit blickt das Auge über die Elbaue und ihre Wiesen. Die frische Luft durchzieht ein Duft nach Fluss, Holz und nasser Erde. Am Himmel ziehen Wildgänse ihre Bahnen.

Ein Beitrag von
Anke Katte
Nur etwa 500 Meter von der Elbe entfernt liegt das Areal des Umweltzentrums Ronney inmitten der einzigartigen Landschaft, die zum UNESCO Biosphärenreservat Mittelelbe gehört. Zwischen Walternienburg rechts und Barby links der Elbe gelegen, beide Orte verbindet eine Fähre, bildet Ronney eine Art Vorposten, von dem aus man spannende Ausflüge und zahlreiche Aktivitäten mitten in der Natur starten kann. Schon seit über 30 Jahren gibt es den Verein, in dessen Trägerschaft sich die außerschulische Bildungseinrichtung, die vom Land Sachsen-Anhalt und dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld gefördert wird, befindet. Oberstes Ziel des Vereins und des Umweltzentrums ist die Förderung des Bewusstseins für Umwelt- und Naturschutz sowie Nachhaltigkeit, und das nicht mit erhobenem Zeigefinder, sondern mit ganz praktischen Projekten und Aktionen. Die vielfältigen Angebote des ganzjährig geöffneten Umweltzentrums richten sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Ein wesentlicher Bestandteil ist die Ökoschule als wichtiges Bildungs- und Dialogzentrum für Schulklassen aus den umliegenden Landkreisen.
Auf dem weitläufigen naturbelassenen Areal des Umweltzentrums gibt es verschiedene Lebensräume und ihre Bewohner zu entdecken. Neben der Elbaue mit ihren Wiesen sind das ein Garten mit Hecke und Storchen-Horst, ein Teich mit Unterwasserbeobachtungspunkt, ein Sinnespfad und ein Bienen-Schauhaus.

Zum Team des Umweltzentrums gehören die beiden Projektmitarbeiterinnen Jeanette Huhn und Michaela Strauß sowie Alexandra Puls, die sich um die Buchhaltung kümmert. Unterstützung bekommen sie von Hausmeister Detlef Heinemann und ehrenamtlichen Helfern des Vereins.

In den Frühjahrs- und Sommermonaten macht regelmäßig ein Storchenpaar in Ronney Station und sorgt für Nachwuchs.
Auch im großzügigen, hell und freundlich gestalteten Gebäude lassen sich viele Projekte mit Nachhaltigkeitsaspekten hervorragend umsetzen. Die große Küche bietet sich für Ernährungsprojekte und gemeinsames Kochen und Backen an. Im gut ausgerüsteten Werkraum können Upcycling- und Bastel-Workshops durchgeführt werden und ein technisch voll ausgestatteter Seminarraum steht den Teilnehmenden mit Beamer, Overheadprojektor und Leinwand zur Verfügung. In den vier gut eingerichteten, gerade erst mit Hilfe des MDR („Mitmachen statt meckern“) und vielen freiwilligen Helfern frisch renovierten vier Mehrbettzimmern und zwei Doppelzimmern können Kinder- und Jugendgruppen, Familien, Vereine, Firmen sowie Natur- und Umweltverbände mit bis zu 30 Personen übernachten. Die sanitären Anlagen sind teilweise barrierefrei. Die Gäste können sich entweder in der modern ausgestatteten Küche mit Speiseraum selbst versorgen oder die gastronomischen Angebote der benachbarten Gaststätte „Zum Fährmann“ nutzen.
„Unsere Angebote richten sich hauptsächlich an Schulen, von der Grundschule über Sekundarschule und Gymnasium bis hin zu Förderschulen und Ausbildungseinrichtungen, aber auch an Kindergärten und Gruppen. Egal, ob Projekttag oder mehrtägige Klassenfahrt, wir können für spannende und nachhaltige Bildungserlebnisse sorgen“, so die beiden Projektmitarbeiterinnen Jeanette Huhn und Michaela Strauß. Bei Elbe-Erlebnistouren geht es ausgerüstet mit Fernglas, Becherlupe und Kescher auf Erlebnistour. Aber auch für Kindergeburtstage, Familienfeiern, Weiterbildungen oder Seminare wird das Umweltzentrum gern genutzt.
In den Winter-, Frühjahrs-, Sommer- und Herbstferien organisiert das Umweltzentrum abwechslungsreiche Feriencamps, bei dem die Kinder mit Spiel, Spaß und viel Unternehmungslust den respektvollen Umgang mit der Natur erleben und erlernen. Darüber hinaus hält der Veranstaltungskalender des Zentrums das ganze Jahr über vielfältige Angebote und Kurse für Jung und Alt bereit, vom Nistkastenbau über Obstbaumschnitt und Seife sieden bis hin zu Brot backen, Kräuterwanderungen und Naturkosmetik. Neu im Veranstaltungskalender sind Ferienangebote für Kinder, die einen Tag auf dem Hof eines Landwirtes erleben können und ein Flohmarkt, der am 17. Mai geplant ist. Das komplette Jahresprogramm findet man auf der Internetseite www.umweltzentrum-ronney.de. Wer sich einen ersten Überblick über das Umweltzentrum Ronney und seine vielfältigen Angebote verschaffen möchte, ist herzlich zum Tag der offenen Tür am 18. September eingeladen.

Schon die Jüngsten sind vom gemeinsamen Kochen in der Gemeinschaftsküche begeistert. Frische Kräuter gibt es aus dem eigenen Garten.
Kontakt
Umweltzentrum Ronney e. V.
Ronney 3, OT Walternienburg
39264 Zerbst/Anh.