
Harz
Im Tierpark Westerhausen leben 37 Arten. Ein siebenköpfiges Team ist für die Tierpflege und Gartenarbeit zuständig, kassiert, betreut die Gäste, assistiert dem Tierarzt und übernimmt handwerkliche Arbeiten.

Ein Beitrag von
Denis Siebert
Koordiniert werden die Mitarbeiter von Michael Bussenius, der seit dem 1. März 2024 den Tierpark leitet. Der gelernte Zootierpfleger hatte seinen Beruf Anfang der 1970er Jahre im Magdeburger Zoo und im Tierpark Berlin erlernt. Mit vielen Qualifizierungen war er über 45 Jahre im Halberstädter Tiergarten als stellvertretender Leiter und Zooinspektor tätig, bevor er 2021 in den Ruhestand ging. „Nach dem plötzlichen Tod von Eberhard Heintze hat mich der Vorstand des Fördervereins, der auch Träger des Tierparks ist, gefragt, ob ich die Aufgabe übernehmen möchte“, erzählt Michael Bussenius, der 50 Jahre in der Zoolandschaft tätig ist und morgens um 4.30 Uhr aufsteht. „Das zeigt meine Verbundenheit zu all den wundervollen Tieren, die ich in all den vielen Jahren pflegen und betreuen durfte und die mir so viele wunderschöne Erlebnisse bescherten. Natürlich gab es auch Rückschläge und traurige Tage. All das war Motivation genug, um gleich nach meinem Renteneintritt mit einem Nebenjob im Tierpark Westerhausen zu beginnen. Dann kam die Leitungstätigkeit dazu. Ich freute mich über die Hilfe des gesamten Teams, des Fördervereins und der Gemeinde Westerhausen. Obwohl ich in Halberstadt wohne, bin ich fast jeden Tag im Tierpark, je nach Situation sogar zweimal am Tag. Aber meine Lebensweisheit ist: Entweder ich mache etwas richtig engagiert oder gar nicht. Da steckt auch viel Ehrenamt drin.“


Die Brüder Michael und Mathias Bussenius haben elf verschiedene Tiershows entwickelt, die sie in 4.000 Auftritten im ganzen Land präsentiert haben. Im Tierpark leben Gelbhaubenkakadus, hellrote Aras, Gelbbrustaras und Grünflügelaras, die die Gäste oft mit einem lauten „Hallo” begrüßen. Zum Frühstück gibt es unter anderem Nüsse.
Viele Aufgaben
Als Tierparkleiter muss man sich vor allem darum kümmern, dass es allen Tieren gut geht, dass sie optimal und artgerecht gehalten werden und ausreichend artgerechtes Futter erhalten, erklärt Michael Bussenius. Die Beschäftigung der Tiere steht im Mittelpunkt und es muss eine prophylaktische und bei Bedarf auch eine medizinische Notversorgung und Behandlung durchgeführt werden. „Eine sehr wichtige Aufgabe ist es außerdem, dafür zu sorgen, dass sich unsere Gäste wohlfühlen. Aufklärung und Weiterbildung des Personals, aber vor allem auch der Besucher, sind ebenfalls wichtige Aufgaben. Und natürlich gehört auch das leidige Thema Verwaltung dazu.“
Die Welt ist bunt
Der 1974 gegründete Tierpark beherbergt heute unter anderem Braunbären, Esel, Ponys, Ziegen, Lamas, Alpakas, Kattas, Meerkatzen, Erdmännchen, Pfauen, Kakadus, hellrote Aras, Grünflügelaras, Gelbbrustaras, Enten, Hühner, Schweine und Mähnenspringer. „Im Tierpark kann man einen wunderschönen Tag verbringen, sich erholen, etwas über unsere Mitgeschöpfe lernen und sie beobachten. Drei Spielplätze laden zum Toben ein, und es gibt ein kleines gastronomisches Angebot. Man kann sich mit Freunden treffen oder vom Alltag abschalten“, lädt Michael Bussenius nach Westerhausen ein. „Wer grillen oder einen Kindergeburtstag feiern möchte, sollte sich aber bitte vorher anmelden.“ Nachdem in diesem Jahr ein kleiner, nach vorheriger Absprache begehbarer Bauernhof eröffnet wurde, wird nun der Schwerpunkt auf die Unterhaltung der Anlage gelegt.

Nach vorheriger Absprache lädt „Unser kleiner Bauernhof“ zum Entdecken ein.

Michael Bussenius hat zu allen Tieren einen Draht.
35.000 Gäste im Jahr
Der Tierpark ist Mitglied der Deutschen Tierparkgesellschaft. Deshalb waren bereits viele Vertreter anderer zoologischer Einrichtungen zu Gast. Unter anderem aus Braunschweig, Magdeburg, Halle, Leipzig und dem Harz, mit denen ein freundschaftliches Verhältnis gepflegt wird. Neben dem Landrat und Bürgermeistern besuchten auch Staatssekretäre aus der Landesregierung das tierische Kleinod unterhalb des majestätischen Kamelfelsens. „Für die Zukunft wünschen wir uns ein intaktes Tierparkleben, in dem sich Menschen und Tiere wohlfühlen. Wir wollen die Haltungs- und Lebensbedingungen für unsere Tiere ständig nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen verbessern und weiterentwickeln“, blickt Michael Bussenius in die Zukunft.